Orientierungslosigkeit, Unzufriedenheit und Grenzverlust – die neue (kranke) Organisationsrealität?

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2020

Wir haben gemeinsam mit der Business School Berlin im Frühsommer 2020 eine qualitative Studie zu der Fragestellung „Sind Organisationen heutzutage eigentlich krank?“ durchgeführt. Teilnehmer/innen der Studie waren vorranging junge Arbeitnehmer/innen aus Berlin.

Die Ergebnisse sind dramatisch: Orientierungslosigkeit, Unzufriedenheit und Grenzverlust zogen sich durch fast alle Interviews nahtlos durch. Wir haben die für uns spannendsten Aussagen zusammengetragen:

  • „Ich bin Teil einer Maschinerie, ich kann mich nicht ausleben, ich kann so nicht genug verändern.“
  • „Ich gehe nur noch wie ein getriebenes Tier meiner Tätigkeit nach.“
  • „Die Fülle der Aufgaben nimmt immer mehr zu sowie die Vielfältigkeit. Die Arbeit wird wie am Fließband verrichtet, wodurch sich der Zustand einschleicht, einfach zu funktionieren.“
  • „Irgendwie bin ich auf Arbeit wie ein Roboter, ich muss nicht nachdenken, sondern funktionieren und telefonieren.“
  • „Ich habe kein Tag/Nacht-Gefühl mehr. Auch das Gedanken-Karussell hört nicht auf – ich bin immer auf Arbeit.“
  • „Bei der Arbeit kann man zeigen, wer man ist. Gleichzeitig ist die Menge der Arbeit nicht abzuarbeiten.“
  • „Die sagenumwobene Work-Life-Balance verwandelt sich in eine Life-Balance.  Auf einmal ist die Arbeit der eigentliche Lebensinhalt und von Work-Life-Balance spreche ich schon lange nicht mehr. Ich weiß nicht, ob es das gibt oder wie das funktionieren soll.“
  • „Ich habe das Gefühl, immer funktionieren zu müssen und sich nie in Sicherheit sein zu können.“

Es scheint, dass bei einer Zunahme von organisationaler Verantwortung sowie steigendem Erfolgs- und Wettbewerbsdruck sich der Mensch dafür entscheidet, die Verantwortung für sich und seine Gesundheit zurückzustellen. Desk Research macht deutlich, dass die Krankschreibungen und auch die Burnout-Zahlen in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben.So hat sich die Zahl der Krankschreibungen in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdreifacht. Häufigster Grund für ein Fehlen der Arbeitnehmer im Untersuchungszeitraum waren psychische Erkrankungen. (DAK-Psychoreport, 2019) Ausgehend von den Daten der DAK-Gesundheit waren damit hochgerechnet 2,2 Millionen Menschen betroffen.

Dabei ist doch gerade der Mensch (und speziell junge Menschen) das Schlüsselelement für eine erfolgreiche Zukunft von Organisationen. Studien belegen, dass zufriedenere Mitarbeiter wesentlich mehr Engagement zeigen – und dadurch eine bis zu dreimal höhere Umsatzrendite erwirtschaften (Gallup Studie 2019). Desto erschreckender sind die Zahlen der Gallup Studie (2019). Hier gaben 71 Prozent der befragten Mitarbeiter/innen an, dass sie sich nur gering an das Unternehmen gebunden fühlen. Und sogar 14 Prozent der Arbeitnehmer/innen gaben an, dass sie gar keine emotionale Bindung zum Unternehmen besitzen.

Die Folge: innerliche Kündigung und Arbeit nach Vorschrift.

Doch wie lässt sich diese Entwicklung verändern?

Eine funktionierende Kultur ist hier entscheidend und dabei kommt Führung eine herausragende Rolle zu. In unserem heutigen Kontext ist es für Führungskräfte unabdingbar, ihren Mitarbeitern/innen Halt und Orientierung zu geben und eine Kultur der Entfaltung zu schaffen.

Doch wie geht das?

Wichtig ist, dass man sich als Führungskraft über die eigene Identität und Wirkung und damit der eigenen Stärken und Werte bewusst ist. Erst, wenn man weiß, wer man selber ist und wofür man steht, kann man Halt und Orientierung für sich selber und andere schaffen.

Peter Drucker schrieb bereits vor 20 Jahren:

In der Wissensgesellschaft ist es für den persönlichen Erfolg entscheidend, die eigenen Stärken, Werte und bevorzugten Arbeitsweisen zu kennen.“

Wir arbeiten mit der Brand ID Platform als Framework, um die eigene Identität und damit auch die Stärken und Werte zu definieren und zu manifestieren. Die Brand ID Platform gibt Antworten auf die Fragen:

  • Was kann ich?
  • Wie bin ich?
  • Was gibt mir Gestalt?

Über eine klar definierte eigene  Identität ist es möglich, mit der Welt zu kommunizieren, sich von der Konkurrenz abzuheben und ein Erleben zu schaffen, das den Beziehungsaufbau fördert. Unter dem konzeptionellen Ansatz des „Personal Branding“ haben wir dafür einen ganzheitlichen und analytisch geprägten Ansatz entwickelt, der in einem fünfstufigen Prozess die eigene Identität analysiert, definiert und ganzheitlich erlebbar macht.

So können Organisationen über klar definierte Führung und die Kraft des Einzelnen in eine bessere, weniger dysfunktionale Zukunft geführt werden.

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